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VIRO Software & Control erstellt Steuerungsssoftware für die Baggerindustrie in Indien

VIRO Software & Control erstellt Steuerungssoftware für die Baggerindustrie in Indien

ADANI, einer der Top-10-Betriebe aus Indien, betreibt nicht nur Elektrizitätszentralen, Transportbetriebe und Häfen, sondern auch Baggerschiffe. Diese müssen vielerlei Funktionen erfüllen und ständig überwacht werden. Um das zu ermöglichen, lieferte IMOTEC eine Steuerungssoftware, die die Funktionen der Baggerschiffe genau prüft und einen ganzheitlichen Überblick verschafft. Die wichtigsten Eigenschaften der Software sind dabei: Steuerung der Sand- und Wasserpumpen, Regulierung der Ventile im Schiff, Visualisierung und Steuerung des Status der Saugröhre und die automatische Kontrolle des Schiff-Tiefgangs. Zur Entwicklung dieser Software hat sich IMOTEC an VIRO gewandt. Theo de Vries, Abteilungsleiter bei VIRO Software & Control, erzählt über die Komplexität des Projekts.

Kontrolle zahlreicher Prozessvariablen

„Die Schwierigkeit liegt vor allem darin, dass viele Prozessvariablen gleichzeitig kontrolliert werden müssen“, erzählt Theo de Vries. „Während das Baggerschiff fährt, saugt es über zwei Saugröhren ein Sand- oder Baggergemisch vom Boden in den Schiffsraum ein, wodurch sich die Stabilität des Schiffs verändert. Das Schiff muss natürlich die richtige Route fahren und dabei den anderen Schiffverkehr berücksichtigen. Es ist wichtig, dass die Saugröhren beim Fahren nicht unter dem Schiff landen. Hinzu kommen externe Faktoren, die den Prozess beeinflussen können, wie beispielsweise eine starke Strömung oder Wellengang. Die Software, die wir entwickelt haben, steuert zwar nicht den Antrieb oder das Ruder, übermittelt dem Kapitän aber relevante Informationen, so dass er oder sie die richtigen Entscheidungen treffen und rechtzeitig eingreifen kann.“

Balance zwischen Sand und Wasser

„Wichtig ist auch, dass beim Einholen des Sandgemisches die optimale Leistung erbracht wird. Dafür sollte der Kopf des Saugrohrs unbedingt in der richtigen Tiefe gehalten werden. Nur so kann das Schiff das Sandgemisch effektiv einsaugen. Wenn man den Saugkopf zu weit sacken lässt, verstopft das Saugrohr und es können große Schäden entstehen. Wenn man den Saugkopf zu wenig sacken lässt, wird nur Wasser eingesaugt. Außerdem hat das Saugrohr einige Gelenke, deren Ecken innerhalb von sicheren Toleranzen bleiben müssen. Auch das muss beim Prozess berücksichtigt werden“

Stabil und effektiv

„Das Sandgemisch landet auf dem Schiff und wird in einen Schiffsraum gefüllt. Durch das Öffnen und Schließen von Ventilen regelt die Besatzung, wo der Schlamm gelagert wird. Für die Bedienung der Ventile kommt die IMOTEC-Software ins Spiel. Im Schiffsraum setzt sich der Sand ab und das Wasser schwimmt nach oben. Über ein höhenverstellbares Abflussrohr, den Overflow, wird das Wasser kontrolliert abgeführt. Auf diese Weise füllt sich der Schiffsraum mit dem Sandgemisch. Es ist wichtig, das Gemisch gut im Schiff zu verteilen, damit die Stabilität gewährleistet wird und die Beladung mit dem Sandgemisch optimal verläuft. Man kann diesen Prozess beeinflussen, indem man die Drehzahl der großen Baggerpumpe reguliert.“

Von Daten zu funktionellen Informationen

„Insgesamt verarbeitet unsere Software über 800 IO-Signale. Die allgemeine Steuerung findet an unterschiedlichen Stellen statt. Das fordert die Zusammenarbeit verschiedener Personen, wie dem Kapitän, den Baggermeistern und Mitarbeitern an den Motoren. Auf Basis der Daten, die von der Software zu Echtzeitinformationen verarbeitet werden, korrigieren die Mitarbeiter den Prozess. Die verschiedenen Informationen werden an diverse Stellen auf dem Schiff weitergeleitet, sodass die Besatzung die Schiffs-Leistungen beurteilen und korrigieren kann. Es kann auch eine Verbindung zum Festland hergestellt werden, wo sich die Planungsabteilung befindet und beschließt, wie viele Tage oder Wochen die Baggerarbeiten dauern werden.“

Vom Steuern bis zum Entladen.

Die letzte Phase im Baggerprozess ist die Entladung des Sandgemisches. Dafür gibt es drei Optionen. Erste Option: Man fährt auf das offene Meer, öffnet die Bodentüren und kippt das Gemisch auf den Meeresboden. Zweite Option: Man spritzt mit dem Sandgemisch eine Insel auf, wie das in den Vereinten Arabischen Emiraten passiert ist. Dritte Option: Man presst das Sandgemisch über einen enorm langen Schlauch zum Festland. All diese Möglichkeiten werden von einem einzigen integrierten System gesteuert, das von den Software-Ingenieuren von VIRO für IMOTEC entwickelt wurde.